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Die kleinen Inseln in den Ostkykladen

Die kleinen Ostkykladen, die sogenannten "Kleinen Kykladen" gelten als Geheimtipp. Diese Inseln, sind im Gegensatz zu anderen griechischen Inseln touristisch noch nicht weitergehend erschlossen und üben damit einen ganz besonderen Reiz aus. Die 30, z.T. unbewohnten Inseln und Riffe, befinden sich liegen zwischen Naxos und Amorgos. Man nennt die Inselgruppe auch Erimoníssia. Es leben auf allen Inseln zusammen ca. 600 Menschen.  

Die Anreise auf eine der kleinen Inseln ist etwas kompliziert. Da keine der kleinen Inseln einen Flughafen besitzt, sollte man entweder nach Naxos fliegen. Mehrmals täglich fliegt Olympic Airways nach Naxos und dann weiter per Schiff. Die andere Alternative ist, sie fliegen nach Athen und dann weiter mit der großen Fähre nach Amorgos oder Naxos und dann weiter auf die kleinen Inseln. Es gibt vor allem die Verbindung mit der Express Skopelitis. Diese relativ kleine Autofähre startet täglich außer Sonntags in Amorgos und fährt sämtliche kleine Ostkykladeninseln an bis Naxos. Mittags (12:30 oder ca. 15 Uhr) geht es dann wieder über die entsprechenden Inseln zurück. Die kleine Autofähre ist ziemlich Wetterempfindlich. Deshalb empfiehlt es sich immer einen Tag früher zu fahren, denn nur dann sind sie auf der sichern Seite Ihre Anschlussschiffe, zu bekommen.

Nur Donoússa, Epano Koufonissi, Iráklia und Schinoússa sind dauerhaft bewohnt. Interessant anzuschauen sind auch Keros und Messaria. Jede einzelne dieser kleinen Inseln hat ihren ganz persönlichen Charme, obwohl Donousa mit ihren ca 100 Einwohnern, die schönste der kleinen Eilande ist. Straßenverkehr ist auf den kleinen Inseln Fehlanzeige. Es gibt nur einige wenige Autos und noch weniger Straßen.

Die Inseln sind sehr wasserarm und dadurch auch arm an Vegetation. Die Einwohner leben in erster Linie von der Fischerei, der spärlichen Landwirtschaft, hauptsächlich Viehzucht,  sowie dem noch nicht sehr ausgeprägten Tourismus. Die touristische Infrastruktur steckt noch in den Kinderschuhen. Deshalb  gelten die Inselchen noch immer als Geheimtipp unter Urlaubern.

Die nur dürftig bewachsenen Inseln mit den vielen in Vorzeiten terrassenförmige angelegten Feldern, ihren stillen Buchten, den Sandstränden, den von Wetter zerklüfteten, felsigen Küstenstrichen, den kleinen traditionellen Kykladensiedlungen und malerischen Häfen sind ein idealer Urlaubsort für diejenigen, die Abgeschiedenheit, Stille und Nähe zur Natur suchen.
Weil die Inseln klein sind, keine hohen Berge haben aber viele Pfaden und Feldwegen haben, kann man sie perfekt  zu Fuß erkunden. Dabei hat man immer Land und Meer in Sicht. Bei Ausgrabungen, hat man festgestellt, das auch diese kleinen Inseln schon seit prähistorischer, seit dem Ende des 3. Jahrtausends,  bewohnt waren. Auf einigen haben sich bedeutende Zeugnisse erhalten. 

Literatur:

  • Dirk Schönrock: Amorgos und kleine Ostkykladen, 1997

  • Reiseführer Michael Mueller Verlag


Kurzbeschreibung der wichtigsten Inseln:  

Donoussa: Diese Insel hat ca 100 Einwohner, die sich auf ca 13 qkm verteilen. Bei Touristen ist sie besonderes beliebt wegen ihrer, wunderschöne Sandstraende. Donoussa stellt sich in letzter Zeit verstärkt auf Fremdenverkehr ein. Es haben sich einige Appartmentanlagen und Pensionen angesiedelt. Geschäfte für den täglichen Bedarf, eine Bäckerei, und typische Tavernenrunden das Bild ab. Auf Donoussa findet man ca. 30 Minuten östlich des Dorfes, an einem schönen Strand, einige wilde Camper. Meist FKK-Fans. Es gibt dort jedoch keine sanitären Anlagen.  

Iraklia: Die Insel Iraklia hat  ca 100 Bewohner. Die Insel ist nur 18 qkm groß. Iraklia ist die erste der südlich von Naxos liegenden Erimonisia. Die meisten Leute wohnen im Hauptort der Insel in  Agios Giorgios. Hier legen auch die Fähren an. Es gibt noch ein weiteres Dorf etwas oberhalb im Süden, zu der die einzige Asphaltstraße führt. Es ist das sehr malerisch gelegene Panagia.

Langsam setzt sich der Tourismus auch auf dieser kleinen Insel durch. Kleine Pensionen und Appartmentanlagen haben sich in den letzten Jahren in Agios Giorgios angesiedelt. Wenn Schiffe ankommen, so finden sich die Vermieter am Hafen ein. Da es kein Hotel gibt, ist es sicher empfehlenswert, sich diesen Angeboten nicht zu verschließen. Einen wunderschönen Strand finden sonnenhungrige in der Livadi-Bucht, welche die schönste Bucht der Insel ist. Diese ist ca 20 Minuten vom Hauptort entfernt.

Ein absolutes Muss sind die Tropfsteinhöhle mit bizarren Stalaktiten, die sie auf eigene Faust mit Taschenlampen, oder in einer geführten Gruppe erkunden können. Es empfiehlt sich eine Wanderung zu den Höhle "Spillion Agiou Ionnou". Bedenken sie, dass sie ohne starke Taschenlampe nicht viel sehen können. Etwas umständlich ist der Eingang in die Höhlen, sie gelangen nur kriechend in die Höhle, werden dafür aber belohnt. Zu ehren des Schutzheiligen wird am  29.August das Fest des Heiligen Johannes gefeiert.

Kulturbeflissene können die antiken Baureste einer weit ausgedehnten Siedlung mit dazugehörendem Friedhof genauso wie hellenistische und römische Bruchstücke sowie Fundamente mittelalterlicher Festungsanlagen besichtigen.

Die Landschaft ist karg, wie oft auf den Kykladen, aber es gibt trotz allem herrliche Ausblicke und einige schöne Sandbuchten. Eine wunderschöne Wanderung um die Naturschönheit der Insel zu genießen ist:  Sie beginnen in Agios Giorgios. Dort laufen sie  zunächst auf einem breiten Weg in südwestlicher Richtung. Sie laufen vorbei an "Melissa", das Urgestein der Insel - Taverne und Lebensmittel-Laden in einem, in Richtung des Weilers Agios Anastasios. Unterwegs treffen sie nach ca. 30 Minuten auf die links abgebildete Wegkreuzung. Kurz vor dem Weiler, der nur noch wenige Einwohner in einer Hand voll Häusern beherbergt,  wird der breite Weg stückweise asphaltiert. Sie durchqueren den Ort. Öffnen sie das Gatter und laufen sie den Pfad an terrassierten Feldmauern entlang. Der Weg ist stückweise markiert. Sie steigen den Weg auf bis  zu einem höher gelegenen Plateau. Dort finden sich wieder Wegweiser, die ihnen nach rechts den Weg zur Höhle weisen. Wer dies nicht möchte, hält sich links und steigt steil abwärts dem Wegweiser nach Panagia, einer schönen Kuppelkirche ab. - Dort können sie Rast in der Taverne des Bäckers der Insel machen. Es werden verschiedene Gerichte angeboten. Der Rückweg erfolgt zum größten Teil der Asphaltstraße. Es gibt allerdings einen Abzweig (beschildert), der wiederum zur oben links gezeigten Weggabelung führt. Von dort kann man auf den selben Weg wie vorher als Rückweg nach Agios Giorgios wählen.

Schinoussa: Schinoussa mit dem Hauptort Panagia ist gerade einmal 8,5 Quadratkilometer groß und hat 135 Einwohner. Hier wurden Bruchstuecke aus der hellenistischen und römischen Zeit gefunden. Schinoussa hat einen Idyllischen kleinen Fischerhafen. Unter Jachtbesitzern ein absoluter Geheimtipp. Der Hafen hat außer seiner märchenhaften Idylle für Seefahrer nicht viel, zu bieten, aber die sollten sie sich nicht entgehen lassen. Wie auf Iraklia sind auch hier hellenistische und römische Bruchstücke und die Fundamente mittelalterlicher Festungsanlagen zu finden. Skinoússa bietet sonnenhungrigen eine feinsandige Bucht bei Psillí Ammos. 

Koufonissa: Koufonissa besteht aus zwei Inselstücken, die miteinander verbunden waren. Heute pendeln während der Sommermonate Boote zwischen den beiden Inselteilen. Der eine Teil heißt  Pano-Koufanissi (hoch oben Koufanissi) und die andere heißt Kato Koufanissi (unterer Koufanissi). Die 270 Einwohner der Insel leben in Pano Koufonissia, verteilt auf 6qkm. Es ist die Insel mit den meisten Bewohnern des kleinen Archipels.  Auf Koufoníssi gibt es mehr Fremdenzimmer als auf den anderen Inseln der kleinen Ost-Kykladen. Wie auf den anderen Eilands haben sich einige kleine Pensionen und Appartmentanlagen angesiedelt. Hotels gibt es keine. Wenn man mit dem Schiff ankommt stehen die Besitzer der Fremdenzimmer im Hafen um Ihre Zimmer anzubieten.

Auf Koufunissia gibt es einen Campingplatz, dieser liegt ca  ca. 15 Minuten Fußmarsch vom Hafen entfernt. Im Hafen nach rechts (Blick zur Inselmitte) laufen. Eine ehemals wilde Campingmöglichkeit, bei einer Taverne, wurde in einen regulären Campingplatz umgewandelt. Die sanitären Anlagen des Campingplatzes sind einfach, aber sauber. Der Platz ist direkt an einem schönen Strand mit vielen kleinen sandigen Buchten gelegen. Mit zunehmenden Tourismus haben sich auf der Insel einige Tavernen, Ouzerien, Bars und Geschäfte angesiedelt.

Zeugen aus längst vergangenen Tagen, wie Keramikbruchstücke, Stein - und Obsidianwerkzeuge wurden hier gefunden. Diese Fundstücke werden  Frühkykladenkultur zugeordnet. Andere Bruchstuecke wurden der  hellenistischen und der römischen Zeitzugeordnet..

Auf Koufoniss gibt es mehrere schöne Strände. Der goldgelbe Sandstrand von Foinikes, ist mit Schatten spendendes Palmen gesäumt. Da hier weder Sonnenschirme noch Liegen vermietet werden ist es beim Sonnenbaden sehr angenehm den Schatten der Palmen zu haben. Dem gegenüber liegt der  grobkörnigen Sandstrände von Kato Koufonissi. Im Sommer verbinden Boote die beiden Inselteile. Andere sehr schöne Strände sind bei Porí und Charakópou, zu finden.

Keros:  über die Insel Keros gibt es wenige Informationen. Man sagt, das die kleine Insel bewohnt sein soll. Es gibt hin und wieder einige Tagestouristen, ansonsten scheint der Tourismus noch nicht bis hierher gekommen, zu sein. Die Insel scheint, als werde sie nur als  Weidegrund für Schafe und Ziegen genützten

Archäologen haben Überreste von Bauten aus der Kykladischen Epoche und Kunstgegenstände aus der derzeitigen Kultur gefunden.  Einige dieser Funde gehören zu den bedeutendsten Funde der Epoche überhaupt. Einst muss die Insel sehr reich und bewohnt gewesen sein. Man kann es nicht nachvollziehen, den es gibt keine nennenswerten Überlieferungen darüber, doch die beiden seltenen männlichen Kykladenidole dieser Insel, die Musikanten darstellen, einen Flöten - und einen Harfenspieler, gehören zu den schönsten Kulturzeugnissen jener Zeit und haben Keros weltberühmt gemacht. Beide Werke sind im Archäologischen Museum in Athen im Kykladensaal ausgestellt.  

Messaria: Auf Messaria wurden in den letzten Jahren Mittelalterliche Festungsanlagen freigelegt. Die Insel ist nicht bewohnt. Einzig einige Jachten halten hier an um sich einige Stunden an der absoluten Ruhe der Insel, zu erfreuen

 

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