Das griechische Bildungssystem besteht aus 3 Teilen: Grund-, Sekundar- und Hochschulbildungsbereich. In Griechenland gibt es die Schulpflicht, diese ist in der Verfassung geregelt.
In Griechenland hat der Staat gemäß Artikel 16 der Verfassung die Aufsicht über das Bildungssystem. Diese trifft einige grundlegende Festlegungen, fuer das Erziehungs- und
Bildungssystem (ca. 18 Prozent des Staatshaushaltes).
Es ist festgelegt, dass jeder Griechen das Recht auf eine kostenlose Ausbildung, an einer oderer mehreren staatlichen Schulen hat. Der Staat fördert besonders qualifizierte
Studenten. Die Pflichtschulzeit dauert neun Jahre. Die Hochschulausbildung obliegt den sich selbst verwaltenden Institutionen. Diese sind Personen des öffentlichen Rechtes
und unterstehen der Aufsicht des Staates. Zuständig für das Bildungswesen ist das Ministerium für Nationale Bildung und Religiöse Angelegenheiten in Griechenland. Nur 6
Prozent aller Griechischen Schulen sind Privatschulen.
Zwischen 6 und 15 Jahren, muss jedes Kind die Schulbank drücken. Jungen und Mädchen werden in Griechenland normaler Weise gemeinsam unterrichtet. (Ausnahmen bilden nur
kirchliche Gymnasien und Lyzeen, die Jungen auf den Priesterdienst vorbereiten.) Die ersten sechs Jahre, der Schlulzeit gehen die Kinder in die Grundschule (Dimotiko).
Vor dem 6. Lebensjahr, bleibt es den Eltern frei gestellt, ob sie ihre Kinder in Kindergärten unterbringen. Die sind keine Pflicht. Die Vorschule beginnt im Alter von
drei Jahren und endet im Alter von Sechs mit der Einschulung.
Ca. 60 Prozent der Eltern entschliessen sich ihre Kinder in eine Vorschule, zu bringen, die sie auf die sechsjährige Grundschule vorbereitet. Schon in der Vorschule wird
viel Wert auf gute Schulleistungen gelegt. Dies setzt sich auch in der Grundschule fort. Der Unterricht ist leistungsorientiert (Tests und Prüfungen). In der 1. und 2. Klasse
gibt es Berichtszeugnisse, in der 3. und 4. Klasse Leistungsgruppen und in der 5. und 6. Klasse gibt es ein Punktesystem. In der ersten und zweiten Klasse der Grundschule
gibt es 25 Unterrichtsstunden pro Woche, in der 3. und 4. Klasse beträgt die Zahl 30 Stunden Anschliessend an die Grundschule, werden alle Kinder ohne Ausleseverfahren in
die 1. Klasse der dreijährigen Mittelstufe – Sekundarschulen (Gymnasio) übernommen. Dabei können sie zwischen einem allgemeinen „Gymnasio“ und einer Spezialschule mit
Schwerpunkten, wie Musik oder Sport., wählen Normalerweise findet der Unterricht nur halbtags statt. Nach Beendigung dieser Schulzeit, kann jeder mit der Schule aufhoeren.
Wenn er seine Ausbildung weiter fortfuehren moechte, kann er entweder ein Lyzeum oder eine Technologische Berufliche Schule (TEE) besuchen.
Ein griechisches Schuljahr dauert jeweils vom 01.09 bis zum 31. 08. Im Sommer gibt es lange Sommerferien von Ende Juni bis Anfang September. Weiter gibt es jeweils 2 Wochen
Ferien zu Weihnachten und zu Ostern. Einzelne freie Tage gibt es zu den Feiertagen, und davon haben die Griechen viele.
Die Hochschulbildung besteht aus Universitäten oder Instituten Höherer Beruflicher Ausbildung (TEI). Das Bildungsministerium, entscheidet jedes Jahr, ueber die Anzahl der
Schüler, die zur höheren Ausbildung zugelassen werden. Im Falle, dass die vorhandenen Studienplätze geringer sind als die Anzahl der Bewerber, dann werden die Stidienplaetze
nach der Leistung vergeben. Die Studenten, die keine Möglichkeit haben, an einer Universität oder einem TEI zu studieren, haben die Moeglichkeit ein zweijähriges Studium an
einem Institut Beruflicher Ausbildung (IEK), zu absolvieren. Das Studium an Universitäten wird, wie in Deutschland auch , in zwei Semester geteilt, das Wintersemester von
Mitte September bis Ende Januar, und das Sommersemester von Mitte Februar bis Ende Juni.
Bildung und Ausbildung besitzen bei Griechen einen sehr hohen Stellenwert. Deshalb investieren Eltern oft viel Geld fuer die gute Ausbildung ihrer Kinder. 95% der
Schüler haben mehrmals die Woche, nachmittags zusätzlichen zum privaten Schulunterricht. Diese Schulen Frontistirio genannt, findet man auch in kleinen Dörfern. Dort
lernen sie entweder neue Sprachen, vertiefen den erlernten Stoff. Das alles geht von den Eltern aus, ist freiwillig und relativ teuer. Der Private Unterricht und die
dazugehoerigen Schulen, werden nicht vom Staat gefoerdert. Hier sollen tatsächliche oder vermeintliche Mängel des griechischen Schulsystems ausgelichen werden.
Viele Lehrer geben neben der Schule noch privaten Unterricht, denn die griechischen Lehrer gehoeren zu der schlechtest bezahltesten in ganz Europa. So verdiente 2006 ein
Sekundarstufenlehrer, mit mehrjähriger Berufserfahrung, durchschnittlich 700 € pro Monat ( Netto). Ein Schuldirektor bekommt fuer den selben Zeitraum ca. 1000 €,( Netto)